Home NachrichtenNetzpolitik „Accounts gehören X“: Elon Musks Plattform bestätigt zentrale Kritik an sozialen Netzwerken

„Accounts gehören X“: Elon Musks Plattform bestätigt zentrale Kritik an sozialen Netzwerken

by dr
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In einer überraschenden Wendung hat die Social-Media-Plattform X unter Elon Musk klargestellt, dass Nutzer keine vollständige Kontrolle über ihre Accounts haben. Diese Aussage fiel im Rahmen eines Rechtsstreits um die Übertragung der Accounts des verschwörungstheoretischen Portals Infowars, das kürzlich von der US-Satireseite The Onion gekauft wurde.

X: Die Accounts gehören uns

Nach der Insolvenz von Alex Jones, dem Gründer von Infowars, wurden dessen Vermögenswerte versteigert. Die Satireseite „The Onion“ sicherte sich die Rechte an Infowars, unterstützt von den Familien der Opfer des Massakers in Sandy Hook, die Jones wegen seiner Verschwörungstheorien erfolgreich auf Schadensersatz in Milliardenhöhe verklagt hatten.

Doch obwohl „The Onion“ das Portal erworben hat, verweigert X die Übertragung der zugehörigen Accounts. In einem beim Bundesgericht in Texas eingereichten Antrag erklärte X, dass sämtliche Accounts auf der Plattform Eigentum der X Corp. seien. Nutzer könnten zwar Inhalte hochladen und verwalten, aber die Accounts selbst gehören dem Plattformbetreiber.

Ein zentraler Kritikpunkt bestätigt

Diese Argumentation bestätigt eine der größten Schwächen zentralisierter sozialer Netzwerke. Ganz gleich, wie viel Mühe und Zeit Nutzer in den Aufbau ihrer Accounts und Follower investieren, die Kontrolle darüber liegt letztlich beim Betreiber.

X legt die Spielregeln fest:

  • Accounts bleiben Eigentum des Plattformbetreibers.
  • Nutzer besitzen nur die von ihnen erstellten Inhalte.
  • Der Betreiber entscheidet, wer einen Account führen darf.

Dieses Vorgehen wirft die Frage auf, wie sicher Inhalte und Reichweiten auf Plattformen wie X, Facebook oder YouTube tatsächlich sind.

Dezentralisierte Netzwerke gewinnen an Zuspruch

Der Rechtsstreit verdeutlicht, warum Alternativen wie Mastodon und Bluesky zunehmend an Popularität gewinnen. Diese Plattformen verfolgen ein dezentrales Modell, bei dem die Nutzer vollständige Kontrolle über ihre Accounts und Inhalte behalten.

  • Mastodon ermöglicht es Nutzern, auf eigenen Servern zu agieren, unabhängig von einem zentralen Betreiber.
  • Bluesky setzt auf eine offene Architektur, bei der Accounts nicht von einer zentralen Instanz kontrolliert werden.

Solche Modelle könnten in Zukunft entscheidend dazu beitragen, die Macht zentraler Plattformbetreiber zu begrenzen und Nutzern mehr Unabhängigkeit zu geben.

Fazit: Ein Wendepunkt für soziale Netzwerke?

Die Aussage „Accounts gehören X“ mag für manche Nutzer schockierend sein, bestätigt aber eine grundlegende Realität zentralisierter Plattformen. Für Alex Jones und „The Onion“ hat diese Entscheidung direkte Konsequenzen, doch sie dient auch als Weckruf für alle, die ihre digitale Präsenz auf solchen Plattformen aufgebaut haben.

Die Frage, ob Alternativen wie Mastodon oder Bluesky die etablierten sozialen Netzwerke ablösen können, bleibt spannend. Fest steht jedoch: Wer wirklich Kontrolle über seinen Account möchte, sollte genau überlegen, auf welcher Plattform er aktiv wird.

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