115 Chinesische Unternehmen kaufen verstärkt Halbleiter aus den USA, um sich gegen mögliche Verschärfungen von Handelsbeschränkungen zu wappnen. Besonders seit dem Wahlkampf von Donald Trump ist der Import von Prozessoren und Signalverstärkern sprunghaft angestiegen. Rekordimporte vor Trumps Amtsübernahme? Bereits die Regierung des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden hatte den Export leistungsfähiger CPUs und GPUs in die Volksrepublik China deutlich eingeschränkt. Nun scheint die Wiederwahl von Donald Trump chinesische Unternehmen zu weiteren Hamsterkäufen zu treiben.Wie die South China Morning Post (SCMP) berichtet, stiegen die Importe aus den USA im Oktober 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um über 60 Prozent. Die Zolldaten zeigen, dass die Importe von Halbleitern aus den USA seit Juni, inmitten des US-Wahlkampfs, deutlich zugenommen haben.Vor allem Prozessoren und Signalverstärker, die in der Kommunikationstechnik essenziell sind, verzeichnen einen starken Zuwachs. USA als kleiner, aber wachsender Lieferant Trotz der jüngsten Entwicklungen machen die USA nur einen geringen Anteil der chinesischen Halbleiterimporte aus. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 belief sich der Wert auf 9,61 Milliarden US-Dollar, was lediglich 4,5 Prozent des gesamten Importvolumens entspricht.Allerdings sticht das Wachstum hervor: Während die Gesamtimporte von Halbleitern um 11,5 Prozent zunahmen, stiegen die Importe aus den USA um mehr als 40 Prozent. Technologische Hürden für Chinas Halbleiterproduktion Parallel dazu kämpft Chinas heimische Halbleiterindustrie weiterhin mit großen Problemen. Laut einem Bericht von Bloomberg hat der führende chinesische Chiphersteller Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) Schwierigkeiten bei der Herstellung von 7-nm-Chips.Der Grund liegt in der Verwendung chinesischer Maschinen, die den hohen Anforderungen der Produktion nicht gerecht werden. SMIC nutzt für den 7-nm-Prozess aufwendige Technologien wie Double- und Quad-Patterning, doch die Präzision der eingesetzten Maschinen reicht offenbar nicht aus. Deshalb plant SMIC, auf westliche Maschinen umzusteigen, um die niedrige Ausbeute (Yield) zu verbessern. Speicherchips ebenfalls auf der Einkaufsliste Bereits im August 2024 hatten chinesische Unternehmen begonnen, High Bandwidth Memory (HBM) auf Vorrat zu kaufen. Der Grund waren Gerüchte über ein mögliches Verbot von HBM2- und neuerem Speicher durch die US-Regierung.Obwohl es bislang keine offizielle Verschärfung gibt, bleibt die Angst vor weiteren Exportverboten bestehen. Der chinesische Speicherhersteller Changxin Memory Technologies (CXMT) macht zwar Fortschritte, kann die bisherigen Importe jedoch nur teilweise ersetzen. Fazit: Hamsterkäufe als strategische Absicherung Der sprunghafte Anstieg der Importe von US-Halbleitern spiegelt die Unsicherheit chinesischer Unternehmen wider. Die angespannte geopolitische Lage und die technologischen Defizite der heimischen Industrie zwingen sie dazu, auf US-Technologie zu setzen – solange es noch möglich ist.Wie sich die Handelsbeziehungen unter einer neuen Trump-Regierung entwickeln, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Der Druck auf Chinas Halbleiterindustrie wird weiter steigen. ChinaChipsCPUNachrichten Vorheriger Beitrag Starthilfe Powerbank: Test von GOOLOO GT4000S Nächster Beitrag EU sucht rechtlichen Vertreter für Bluesky: Verstoß gegen Digital Services Act? You may also like Microsofts Windows verliert Millionen Nutzer – Bahnt sich eine Kehrtwende bei den... Dezember 11, 2024 Cloudflare und das Dilemma digitaler Zensur: Legal Compliance vs. Informationsfreiheit Dezember 10, 2024 „Library of Leaks“: DDoSecrets präsentiert die weltweit größte Sammlung geheimer Dokumente Dezember 9, 2024 CPUs im Ausnahmezustand: Engpässe und Fantasiepreise bei Top-Prozessoren Dezember 9, 2024 Wenn der Staat den Bürger ins Visier nimmt: Warum KI-Überwachung an Bahnhöfen... Dezember 9, 2024 Wegen Habeck-Kritik vorbestraft? Der Fall der 74-jährigen Rentnerin und die automatisierte Jagd... Dezember 9, 2024 Hinterlasse einen Kommentar Cancel Reply Save my name, email, and website in this browser for the next time I comment.