Beinahe Blackout in Europa am 08.01.2021

Beinahe Blackout

Am 08.01.2021 gab es in Europa einen Einbruch der Frequenz im Stromnetz. Um einen europaweiten Blackout zu verhindern, wurde das europäische Stromnetz in zwei Teile geteilt. Auf diesen Umstand verwies der Betreiber der Website netzfrequenz.info. Ein Diagramm macht den Verlauf der Netzfrequenz, die bei uns in Europa bei 50 Hz liegt, deutlich:

Sprungartiges Absinken der Netzfrequenz, Quelle: netzfrequenz.info

Wie nahe waren wir wirklich einem Blackout?

Das ist eine interessante Frage. Unser Stromnetz ist konzipiert für eine Frequenz von 50 Hz. Normalerweise sollte das Netz in diesem Bereich betrieben werden +/- 180 mHz (Milliherz, nicht Megaherz!). Kurzfristig sind +/- 200 mHz möglich. Kommt es zu einer Frequenzabsenkung, fangen die Netzbetreiber an, Last abzuwerfen. Betroffen sind dann Großverbraucher aus dem industriellen Bereich, aber auch Betreiber von Luft-Wärmepumpen oder Ladesäulen für E-Autos. Erst bei einer Frequenz von 47,5 Hz gehen die Kraftwerke vom Netz. Erst dann kommt es zu einem großflächigen Blackout.

Am 08.01.2021 war die minimalste Netzfrequenz 49,74 Hz, wie netzfrequenz.info es im Blogbeitrag beschreibt. Damit waren wir aber noch Meilen weit vom Blackout entfernt. Deshalb haben die Regelungsmechanismen haben gegriffen, das Netz wurde geteilt, Lasten wurden abgeworfen und eine Stunde später war das Netz wieder Betriebsbereit.

Und wie geht es nun weiter?

Für mich persönlich war dieser Beinahne Blackout ein Schuss vorn Bug. Und das sollte er für alle sein! Ich finde, dass man nicht davon ausgehen darf, dass Strom jeden Tag aus der Steckdose kommt. Man sollte sich auf einen möglichen Stromausfall vorbereiten. Unsere Eltern und Großeltern hatten damals noch einen Vorratskeller mit Lebensmitteln für Wochen.

Heute leben wir allerdings in einer Just-in-Time Gesellschaft, wenn wir etwas zu essen brauchen, gehen wir in den Supermarkt. Strom kommt aus der Steckdose und Wasser aus dem Wasserhahn.

Ich finde, dass wir langsam aber sicher uns Vorräte anlegen sollten und auch einen Plan B, sollten wir mal eines Tages aufstehen und feststellen, dass das Licht nicht mehr geht.

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