Draußen sind es gerade -14°C, es schneit. Ich würde am Liebsten zu Hause bleiben, aber meine Hunde haben so viel Spaß im Schnee – da muss ich einfach raus. Außerdem müssen die Hunde auch ihr Geschäft erledigen. Zufälligerweise sind mir dieses Jahr zwei wiederverwendbare Handwärmer aufgefallen. Ein Handwärmer von Zippo, dem bekannten Feuerzeughersteller und der Peacock einem Hersteller aus Japan. Beide Handwärmer habe ich für euch getestet.
Zwei optisch sehr ähnliche Taschenöfen für ca. 30€
Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Sowohl der Handwärmer von Zippo als auch von Peacock arbeiten mit Feuerzeugbenzin (bitte nicht verwechseln mit Otto-Kraftstoff von der Tankstelle). Das System ist bei beiden Geräten gleich: In einer Hälfte befindet sich der Tank, der mit Watte bzw. Fließ gefüllt ist. In diesen Tank wird das Benzin eingefüllt. Die Watte nimmt das Benzin auf. Die Watte hindert das Benzin am Auslaufen und sorgt gleichzeitig für eine bessere Verdampfung.
Durch Öffnungen gelangen die Dämpfe in den Brennkopf, der aus einem Metallrahmen und Glimm-Material besteht. Dieses Material entzündet man, sodass es leicht zu glimmen anfängt (Achtung, es darf nicht brennen!!!) und setzt den Deckel drauf. Anschließend sollte man die Handwärmer in die mitgelieferte Stofftasche geben, denn vor allem beim Peacock ist das Halten des Metalls nur schwer möglich, da das Metall doch relativ heiß wird. Die Hersteller geben jeweils an, dass die Handwärmer ca. 12 Stunden laufen. Vorzeitig kann man die Geräte nicht löschen bzw. ausschalten. Die müssen also das ganze Benzin tatsächlich verheizen.
Übrigens ist das Feuerzeug auf dem Foto oben ein Zippo Feuerzeug, allerdings mit einem Butan-Einsatz mit zwei Brennern.
Handwärmer von Zippo
Als erstes habe ich mir den Zippo Handwärmer gekauft. Zippo kannte ich von den Feuerzeugen, also war ich sehr gespannt auf deren Handwärmer, denn mit Feuerzeugbenzin und Wärme müssten die sich ja auskennen.
Der Handwärmer selbst besteht aus drei Teilen. Dem Tank, in eine Watte sich befindet, die das Feuerzeugbenzin aufnehmen kann. Dem Feueraufsatz, der ein Verschleißteil. Und dem Deckel. Außerdem gibt es noch eine Fließ-Tasche mit dazu. Diese Tasche ist vor allem dazu da, dass man sich nicht die Finger verbrennt, wenn der Handwärmer so richtig aufheizt.
Die Funktionsweise ist bei beiden Taschenöfen gleich. Im Tank befindet sich die mit Benzin getränkte Watte. Die Watte lässt Benzindämpfe aufsteigen. Diese Dämpfe wandern durch die einzige Öffnung im Tank in den Feuer-Aufsatz und werden dort verbrannt bzw. verglimmt.
Mit einer kleinen Kanne lässt sich die nötige Benzinmenge dosieren, die man braucht um den Taschenofen 12 Stunden lang zu betreiben.
Der Handwärmer wird gezündet, in dem man einfach eine Flamme an den Brennaufsatz hält. Wenn man dann genau hinschaut, sieht man, wie der Aufsatz glimmt. Der Aufsatz selbst darf nicht brennen. Wenn er brennt, muss er sofort gelöscht werden, da er sonst kaputt geht.
Wie man sehr gut an der Infrarot-Aufnahme sehen kann, glimmt der Feueraufsatz mit rund 200°C und heizt damit die Umgebung auf. Dabei wird das Metallgehäuse ca. 50°C warm und in der Fließ-Tasche ca. 40°C warm. Die Temperatur hält der Handwärmer ca. 12 Stunden lang durch.
Am Ende wird er jedoch relativ schnell kalt, sodass er schnell wieder nachgefüllt werden kann.
Handwärmer von Peacock
Der Handwärmer von Peacock funktioniert im Grunde genauso wie der von Zippo. Auch er besteht aus drei Teilen, dem Tank, Feueraufsatz und Deckel + Tasche. Gefüllt wird der Wärmer mit Hilfe eines Trichters. Den Trichter setzt man einfach auf die Öffnung, auf der der Feueraufsatz war und füllt Feuerzeugbenzin ein. Anschließend dreht man den Trichter um 90° und das Benzin fließt in den Tank.Ich habe hier das Standard-Modell, dass ca. 12 Stunden lang hält. In dieses Modell passen ca. 2 volle Trichter hinein. In ein Jumbo Modell für ca. 24 – 30 Stunden wärme passen 4 Trichter hinein.
Der Handwärmer ist sehr leicht zu entzünden und liefert fast sofort wärme. Das Metallgehäuse heizt sich dabei fast sofort auf rund 65-70°C auf und ist mit der Hand kaum zu halten. Deshalb MUSS der Handwärmer fast sofort in die Stofftasche hinein, sonnst wird es schnell unangenehm. In der Tasche liefert der Handwärmer dann ca. 55-60°C, was angenehm ist.
In meinen Tests war bei dem Handwärmer nach ca. 9-10 Stunden das Benzin alle und er musste nachgefüllt werden.
Vergleich: Zippo Handwärmer vs. Peacock
Zwar arbeiten die beiden Taschenwärmer sehr ähnlich, jedoch gibt es einige entscheidende Argumente für den Peacock Taschenwärmer
Das Anzünden:
Ich fand es schwerer den Zippo Wärmer zu entzünden. Ich musste die Flamme oft bis zu 10 Sekunden an das Feuerelement halten, bis es tatsächlich anfing zu glimmen. Beim Peacock Wärmer glimmte der Feueraufsatz bereits nach 1 bis maximal 2 Sekunden.
Die Wärme:
Wie man sehr gut im Infrarot-Bild sehen kann, gibt der Peacock Handwärmer (rechts) deutlich mehr Wärme ab, als der Zippo. Wenn ich mit dem Foto etwas länger gewartet hätte, wäre der Zippo auch auf ca. 40°C gekommen, allerdings liegt der Peacock mit 50-55°C schon ein Stück drüber.
Wie lange hält der Taschenofen mit einer Füllung?
Nun beim Zippo sind es die tatsächlich versprochenen 12 Stunden, die der Handwärmer wärme liefert. Beim Peacock habe ich 9-10 Stunden wärme. Offensichtlich dadurch, dass der Taschenofen mehr Benzin verfeuert und wärmer wird. Dieser Punkt geht also an Zippo.
Qualität:
Beide Taschenwärmer sind sehr gut verarbeitet, allerdings fand ich die Qualität beim Peacock doch etwas besser, er liegt besser in der Hand und lässt sich leichter entzünden.Auch die Qualität der Tasche fand ich beim Peacock besser. Während sich die Tasche des Zippo schon nach einer Woche etwas ausgeleiert angefühlt hat und voller Hundehaare war, war die Tasche des Peacock mit dem Klettverschluss deutlich besser und sah wie neu aus.
Mein Fazit:
Beide Handwärmer sind nicht schlecht. Nach einer Woche im Test würde ich heute aber eher einen Peacock Handwärmer kaufen, als einen Zippo.
Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Noch ein Tipp:
Alles, was du hier jetzt liest, erfolgt auf eigene Gefahr. Zu meiner eigenen (Rechts-)Sicherheit weise ich dich darauf hin, dass du die Handwärmer so verwenden solltest, wie es in der Bedienungsanleitung geschrieben steht. Und alles andere passiert auf dein eigenes Risiko.
Dieses Jahr hatten wir nun einige sehr kalte Tage. Ich habe den Handwärmer sehr oft benutzt. Doch pro 12 Stunden werden ca. 20ml Feuerzugbenzin je Wärmer verbraucht. Verwendet man zwei Wärmer für jede Hand, ist man 40ml Feuerzeugbenzin los. 125ml Feuerzeugbenzin von Zippo kosten ca. 3€.
Eine Alternative gibt es in diversen Outdoor-Foren. Dort wird statt Feuerzeugbenzin Reinigungsbenzin empfohlen. Reinigungsbenzin kostet ca. 4€ die 1 Liter Flasche und ist damit viel günstiger, als Feuerzeugbenzin. In den Foren sprechen die User davon, dass auch der Brennwert größer ist, also der Handwärmer wärmer wird. Bei meinem Test waren die Unterschiede nur marginal. Aber die Befüllung mit Waschbenzin funktionierte sehr gut.
Ob der Feueraufsatz damit genauso lange hält, kann ich leider nicht sagen. Rein grob überschlagen dürfte sich die Verwendung von Waschbenzin aber dennoch rechnen.